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Patenter Irrsinn, Teil (n+1)

Na also, warum denn nicht gleich so: Wie uns gewisse Lobbyverbände seit geraumer Zeit einzureden versuchen, sind Patente auf Software, Algorithmen, Datenstrukturen und alles, was irgendwie im entferntesten damit zu tun hat, eine gute Sache.

Ebenfalls eine gute Sache ist XML, im weitesten Sinne eine über Rechnersysteme und Anwendungen hinweg portable Technologie zur Beschreibung von Daten, Kommunikation und so weiter. Technisch gesehen ist XML ein Nachfolger von SGML, einer seit nunmehr fast 20 Jahren standardisierten und existenten Metasprache, mit einer deren Anwendungen (nämlich dem HTML) zumindest all jene schon einmal ansatzweise zu tun hatten, die irgendwie im Umfeld der Erstellung von Web-Sites zugange sind.

Nichtsdestotrotz: Wie es den Anschein hat, ist endlich jemand auf die glorreiche Idee gekommen, auch aus XML mittels (Software)Patenten Geld extrahieren zu wollen. Unter der Maßgabe, daß XML und Anwendungen dieses Standards (RSS-Newsfeeds, SOAP, XML-RPC, …) seit einigen Jahren zu den Technologien der IT-Branche gehören und XML selbst auf Technologien aufbaut, die, wie gesagt, mittlerweile zwei Jahrzehnte alt sind und in dieser Hinsicht schwerlich noch bahnbrechende Neuerungen bringt, sehen wir hier einen weiteren Vorteil der “innovationsschützenden” Wirkung von Softwarepatenten – eine kleine Firma bekommt Monopolschutz auf quasi “nichts” und kann damit erfolgreich eine ganze Reihe von Entwicklungen in vielen Feldern der Branche potentiell aufhalten. Die Welt ist voller Wahnsinniger…

(gefunden auf Schockwellenreiter)

25. Oktober 2005

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