Qimonda, Silicon Saxony und die Leuchttürme
Vor fast genau einem Jahr gab es laute Diskussionen um die Schließung des Nokia-Werkes in Bochum, die damit drohenden Entlassungen von mehreren tausend Beschäftigten und die Frage, wie in einem solchen Kontext mit (in diesem Falle erhaltenen) staatlichen Förderungen umzugehen ist. Nun, angesichts verschiedener aktueller Probleme bei Qimonda und dem Prozessorhersteller AMD, besteht natürlich durchaus die Sorge, daß sich “ein zweites Bochum”, vielleicht in viel größerem Umfang, für den
Trotzdem wirft die Diskussion eine aus meiner Sicht interessante Frage auf: Wie stabil ist dauerhafte Wirtschaftsförderung mit “Leuchtturm-Projekten” überhaupt? Wäre es nicht, eingedenk zumindest dieser Beispiele (Nokia, Qimonda) angezeigt, von der Förderung der Ansiedlung “existierender” Leuchttürme abzusehen, stattdessen die nicht unbeträchtlichen Fördergelder (auch im Beispiel AMD zu sehen) in kleineren Portionen auf viele innovative, leistungsfähige KMUs zu verteilen, Arbeitsplätze besser gesichert zu schaffen (weil im Falle von KMUs schlicht nicht so viele Menschen betroffen sind, wenn ein Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage gerät) und bestenfalls damit zu helfen, daß der Wirtschaftsstandort irgendwann auch wieder “Leuchtturm-Unternehmen” geschaffen hat, die er selbst exportieren kann? Vermutlich ein mühevollerer Weg, aber vielleicht ein nachhaltigerer: Wem ist geholfen, wenn sich um derartige “Leuchtturm-Standorte” herum eine starke, mittelständige Zulieferer-Industrie etabliert, deren Existenz dennoch auf Gedeih und Verderb vom “Leuchtturm” abhängt?