LiMux: Geheimes Rollback, Politik und technische Schwächen
LiMux macht wieder einmal negative Presse – und momentan sieht es so aus, als ob das ehemalige Open-Source-Vorzeigeprojekt der öffentlichen Hand final beerdigt werden würde. So sehr das einerseits stört: An manchen Stellen kann ich das sogar verstehen. Offene, nutzbare Mail- oder Groupware-Clients und Linux sind kein schönes Thema, und selbst nach 20+ Jahren als Desktop-Linux-Nutzer habe ich immer noch keine Lösung gefunden, die Outlook oder neueren Mail-Clients (ganz gleich ob auf Windows oder Mac) das Wasser reichen könnte.
Thunderbird? Groß, extrem schwer, an einigen Stellen (Kalender, Server-Adressbücher, …) arg fehlerhaft und im Blick auf Support und Entwicklungsorganisation leider immer noch fraglich. Zudem geht vieles, was über E-Mail an Funktionen hinausgeht, nur mit qualitativ fragwürdigen Addons. Die Kollegen nutzen intern Thunderbird als Vorgabe-Mailer, und der Frustfaktor damit ist leider auch sehr sehr hoch. Evolution? Momentan mein Tool der Wahl, besser definitiv als Thunderbird, nervig an vielen Stellen im Umgang mit (geteilten) Kalendern. Kmail, KOrganizer? Aus meiner Sicht unbenutzbar für technisch nicht versierte Endanwender; schon für tolerante Techies weniger mit gravierenden Bugs als mit 100000+ kleinen Lästigkeiten versehen, mit denen einen das Tool nach allerspätestens einem halben Jahr nur noch stört. Kombination von kleineren Tools, siehe geary, gnome-calendar, …? Fast überall fehlen essentielle Funktionalitäten.
Politisch ist das, was in München im LiMux-Umfeld passiert, extrem grenzwertig, wenn wir über Transparenz und Entscheidungsfindung sprechen. Technisch indes ist es aber irgendwie nachvollziehbar. Eines der wichtigsten Argumente für Microsoft ist, immer noch, ganz klar: In der Kombination Outlook Exchange bekommt man eine Lösung, die zusammenpasst, in sich sauber zusammenspielt und in dieser Integrationstiefe auch irgendwie supported werden kann, die mit den Windows-Systemen verzahnt ist, über ActiveDirectory zentral verwaltet werden kann und auch die Integration weiterer Funktionalitäten relativ einfach erlaubt. Bei dem Versuch, diese Dinge alle aus Open-Source – Komponenten zusammenzubauen, leidet man an vielen Stellen – beginnend damit, daß es für Themen wie zum Beispiel Terminplanung mit verteilten Kontakten (ich möchte