Gedanken zum “White Band Day”
Heute ist der 17. Oktober, Internationaler Tag der Armutsbekämpfung. Ein paar Gedanken und Zahlen dazu:
- Laut des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung lebt in Deutschland jedes fünfte Kind in Armut, weil es aus Umgebungen oder Verhältnissen stammt, in denen von vornherein nichts anderes möglich ist (etwa weil die Eltern ALG-2 beziehen). Abgesehen von den direkten Folgen der Armut in der Kindheit und Jugend ist dies spätestens dann fatal, wenn man davon ausgeht, daß arme und weniger privilegierte Kinder im deutschen Schulsystem einem UN-Bericht aus 2007 zufolge deutlich schlechtere Chancen haben. Zynisches Fazit hier: “Einmal arm, immer arm.”
- Laut Welthungerhilfe sterben etwa 13.700 Kinder pro Tag an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Gleichermaßen wird in Europa die Verwendung von Getreide als Brennstoff legitimiert, “weil es im Überschuß vorhanden und billig” ist, hatte die Europäische Union über lange Zeit mit “kostspieliger Überproduktion” von Grundnahrungsmitteln zu kämpfen, werden in der Welt ca. 13.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr weggeworfen und vernichtet.
- In 2005 lebten etwa 1.1 Milliarde Menschen weltweit in Slums, oftmals im erschreckenden Kontrast zu Luxus und Reichtum.
- Laut WHO leben weltweit etwa 1.2 Milliarden Menschen in extremer Armut, müssen mithin von weniger als $1,- pro Tag leben, während sich im gleichen Atemzug immer mehr Vermögen bei immer weniger Menschen ballt.
Und selbst angesichts dieser Zahlen diskutieren wir im Lande lieber, wie wir die Folgen dieser Schieflagen und Ungerechtigkeiten, Kriege und globale Gewalt, durch Restriktionen und Überwachung kompensieren können, anstelle diesen Bedrohungen gezielt die Ursachen zu entziehen…