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Lost in transit.
Moving.
Returning.
You're welcome.

Returning …

Das Tor quietscht entsetzlich. Er bahnt sich einen Weg durch eine Schicht aus Gras, den Resten des alten Weges und langsam verrottendem Laub. Schroff ragt die Silhouette des alten Gebäudes vor ihm auf, ein Scherenschnitt vor einem von zerrissenen Wolken überzogenen Spätnachmittagshimmel.

Hier war ewig niemand mehr. Die Zeit hat das ihre getan, mehrfach. Während hier drin die Dinge langsam vor sich hin verfallen, ist alles außerhalb dieses Gartens, alles hinter den Mauern und dem schweren Tor zunehmend schneller, unübersichtlicher, unbeherrschbarer geworden. Der Kontrast wird mit jedem Monat größer.

Der Schlüssel passt – und schließt sogar noch. Er atmet kurz durch, hatte sich diesen Schritt schwieriger vorgestellt. Mächtig, aber anders als das Gartentor an der großen Mauer fast lautlos schwingt die Tür auf. Kurzer Blick zurück, bevor er in die Dunkelheit tritt.

“When the past is always with you, it may as well be present; and if it is present, it will be future as well.”
(William Gibson, Neuromancer)

Augenblicke im Jetzt und Ewigkeiten in Erinnerungen später, unten in den Kellern. Maschinen arbeiten irgendwo im Dunkel. Er streicht über uralte Bildschirme, bläst Staub aus abgegriffenen Tastaturen. Ein Knopfdruck, ein Flackern, und die Anlage erwacht wieder zum Leben. Das System testet sich und kommt wohl zu dem Schluss, noch intakt zu sein. Vorsichtiges Tippen, Wiederfinden vertrauter Tasten.

Er widersteht der Versuchung, sofort in vertrauter Weise durch die alten Daten zu navigieren und all die Geister wieder zu wecken, die seit Jahren hier ruhen. Es braucht diesen Ort, auch wenn er noch nicht weiß, wofür. Er wird es herausfinden…

12. März 2018

Filed under:

outerworld , returning , sanctuarium