State of things.
16.03.2023 12:36. Stunden weiter im Tag: Vom Unterfangen, mit vielen bunten Bällen zu jonglieren, mit einer Hand und dabei telefonierend. Und wenn man aufblickt, ist der Morgen fort, aber immer noch liegt mildes Blau über der Stadt. Die Handwerker an der Straße haben Pause, man hofft, ihr Imbiss möge besser sein als die Musik aus ihrem Radio. Ein Lieferwagen rollt klappernd hin zum Fluss, und auf den Dach gegenüber sonnen sich Elstern. Man muss innehalten, um wieder loslaufen zu können.
16.03.2023 06:58. Wieder erwachen. Wieder Sonne glänzen sehen in den Eisblumen auf dem Küchenfenster. Wieder langsam los: Die Maschinen wecken, abgestandene warme durch klare eiskalte Luft tauschen. Herausfinden, wo das Durcheinander der Träume endet und bewusstes Selbst beginnt und wie man Licht in passender Menge und Farbe in den Morgen bekommt. Es braucht wohl solche Aufgaben, vor dem ersten Kaffee. Habt es ruhig heute!
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15.03.2023 22:13. 10pm and counting. Letting go of the day, once again. Closing the last unfinished digital work and pondering the various interesting meanings of the word "save" in technical and non-technical contexts. Eventually, however, getting distracted and lost in things that have been saved before, things that are few and far from here, things that used to have meaning at some point but are just "memory" now. Another one of these interesting terms in its various different meanings. Maybe it's indeed just the right time to call it a day.
15.03.2023 21:47. Schließlich bleibt Nacht, wieder, zwischen den Häusern, ein spätes, monotones Summen der halbschlafenden Stadt im Ohr, im Geist, und hoch über dem Kopf den Himmel, sternklar und weit. Vergeblich suchen die Augen nach Sternschnuppen, Satelliten oder sonstigen fliehenden Punkten vor dem fast glatten Dunkel, aber die kosmische Tiefe bleibt reglos und still. In der Kneipe verlöscht das Licht. Auf dem Balkon darüber schließt die Tür. Weit vor Mitternacht verliert sich das Zeitgefühl zwischen Wachen und Traum.
15.03.2023 18:28. (Abseits, irgendwann, im Grünen im Windschatten der Laube. Dem neuen Abend bleibt der heutige Schnee vorerst fremd. Viele erste Farben des Gartenjahres und der tiefstehenden Sonne vertreiben trübes Grau, und für den Augenblick fühlt sich die Welt ein klein wenig wärmer an.)
15.03.2023 13:43. Später Mittag. Terrasse, warmer Grill, kalter Wind. Irgendwann verschwand die Sonne im Tag. Jetzt wehen Winterreste immer wieder Schneeflocken durch die Höfe. Die Steine unter den Füßen sind rauh und kalt, der Geist unstet zwischen den Strukturen des Tages und der offenen Weite vonhier und den Hügeln am Horizont, wo aus dunklen Wolken dunkler Wald wird. Langsam treibt der Mittwoch weiter.
15.03.2023 08:14. 8am and counting. Scheduling, Tetris mode again, All blue boxes, too few spare slots, and at some point things start piling up. The art of fitting an hour of work into that 15mins between two sessions. Or: The art of collecting unused time slots and turning them into temporal patchwork. Whatever seems appropriate.
15.03.2023 07:20. Frostiger Morgen, warme Sonne, Staub auf dem Bildschirm. Wieder ankommen: Gedanken unruhiger Nächte. Gedanken an halbleere Straßenbahnen, verschlossene Gesichter, Abstand im mehr als nur räumlichen Sinn. Schritte in erste Routinen, zuviel zugleich, bis Dinge entgleiten und Nervosität um sich greift. Also doch erst einmal Kaffee. In den blauen Himmel starren. Klar werden. Kommt ruhig in den Tag!
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14.03.2023 22:38. 10pm and counting. Todays attention span shrinking, todays intellectual capability too. There's a breath of sleep in everything at these hours, especially in the wind floating from the forests across the city. Challenges for the night: Sleep, dream, and be lenient with oneself.
14.03.2023 21:12. Wieder auf der dunklen Seite der Dämmerung: Unter den Fenstern träumt die Straße einen zaghaften Frühlingstraum, während die Luft wieder kälter wird. Schattenspiele vor dem Bildschirm im engen Zimmer gegenüber, eine Kerze brennt nieder, Weingläser leeren sich. Hier: Vorsichtig über den aufgewühlten Tag streichen, die abstehenden losen Enden glätten, Ruhe im Moment halten. Die Gedanken Wolken jagen lassen, und nichts mehr müssen, für die Nacht.
14.03.2023, 17:30. Gegenrichtung: Kurzzeitig zum Schatten werden. Durch die Augen der Kameras eilen, die missmutig über Scherben, Betonbrache, schwarzblau besprühte Mauern blicken. Sturm frischt auf, heult inmitten abweisender Architektur, wirft Staub und Regen ins Gesicht. Pendler drängen nach Hause, beschimpfen einander dort, wo Wege sich kreuzen. Zum Fluss, zu den Wiesen. Warten auf die Bahn und die Stille des Abends.
14.03.2023, 12:03. Mittag: Sonne blieb ein kurzer Gast. Graue Stadt hinter der Terrasse, Wolkenspiegelungen auf dem Hinterhofwasser, und Klappern von Geschirr in Büroküchen. Das heutige Rauschen gehört wieder einem Strom von Daten, in dem sich keine Muster abzeichnen wollen. Temporärer Ortswechsel. Wind in den Kopf bekommen. Und andere Bilder, vielleicht übersehen verklemmte Gedanken sonst nur das Offensichtliche.
14.03.2023, 06:06. Noch sehr früh der Morgen: Tee und Brot am Küchenfenster. Erste Vögel singen in den Höfen, der Tag fühlt sich weich und mild an. Unten knirschen müde Schritte über den Kies, nebenan gähnt man hörbar. Zögerlich und bunt geht die Sonne hinter den Häusern auf. Habt es hell heute!
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13.03.2023, 22:10. (Dann verliert sich der Tag in Dunkelheit. Das wenige Licht, das noch im Viertel blieb, bricht sich vielfach in endlos vielen Tropfen, von wildem Regen über die Fenster geworfen. Schritte auf nassen Wegen, Räder rollen durch eine Pfütze, irgendwo fällt eine Balkontür klirrend ins Schloss. Das Viertel summt sich in den Schlaf.)
13.03.2023, 20:38. 8pm and counting. Feeling temporary warmth in between cold days. There's music hanging in the streets again, facing the other end of this Monday. A yellow bus moving on, few passengers finding their way out of the crossroads light, into the dark doors and hallways leading to wherever is home to them. And then, this short glimpse of silence is washed away by new rain.
13.03.2023, 18:14. Nachmittag auf Watte. Warme Luft zieht durch die Straßen, treibt Kinder in die Höfe, Teenager in die hinteren Ecken der Parkplätze, Kopfschmerz hinter pochende Schläfen. Rauschen des Verkehrs hören, in einem Moment geschlossener Augen. Noch immer ist die Stadt laut und schnell.
13.03.2023, 12:33. Eine Lücke in den Stunden öffnen, Kaffee und Kuchen hineinstellen. Pause am Platz, Routine in der Routine. Tauben beobachten, die zwischen Blechdächern und zerrissenen Wolken flattern. Sinnieren über Zugriffe aus der Ferne, Versionsnummern, Metadaten, echtes Wissen und falsche Informationen. Hinter den Fenstern jenseits des Hofes endet ein Meeting, der Praktikant entsorgt Papier und leere Flaschen. Tageshalbzeit. Und noch genügend lose Enden bis zur Dämmerung.
13.03.2023, 07:30. Stadt im Flug, trübe Bahnfenster zwischen den Stationen. Rotweißes Flatterband im Morgenwind an leerer Baustelle. Daneben Autos in Schlangen, frühe Pendler mit Kaffeebechern in ihren kleinen Welten. Hellgraues Licht über Beton, im anderen Viertel. Irgendwann zwischen Mitternacht und Mittag, ohne Zeitgefühl. Dann schließen Fahrstuhltüren, öffnen Bürofenster, sammelt der Hausmeister in den Höfen Kippen aus dem Springbrunnen. Erster Kaffee. Durchatmen. Klar werden.
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12.03.2023, 21:48. Merklich später: Schnipsel des Tages zusammensammeln, in eine möglichst leichte Form zu bringen versuchen. Und auf die Seite kleben, bevor das Buch sich für heute schließt. Dann gehen die Blicke in den Lichtpunkten hinter den Höfen verloren. Vorsichtig streicht Wind über die Häuser, zerzaust diffuse Gedanken. Eine Ahnung von Frühling in der Luft, immer noch, die Dunkelheit atmet trocknenden Regen.