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IPRED2 ante portas

Die “Intellectual Property Rights Enforcement Directive” der europäischen Kommission, kurz IPRED, geht in die zweite Runde. Nachdem die Anfang 2004 vom europäischen Parlament akzeptierte erse Stufe der Direktive in erster Linie bekannt wurde durch die Möglichkeit, Nutzer von nichtkommerziellen Tauschbörsen (in denen urheberrechtlich geschützte Inhalte widerrechtlich gehandelt werden) strafrechtlich verfolgen zu können, treibt die Europäische Kommission mittlerweile eine zweite Version der Richtlinie voran, mit der noch deutlich weitreichendere Einschnitte in die Freiheiten des Einzelnen als Konsumenten, Nutzer, aber auch als Software- und Inhaltsentwickler zugunsten der Content- und Großindustrie vorgenommen werden.

Im “Informationszeitalter” ist es meiner Meinung nach essentiell, daß Information und Wissen nicht nur aus wirtschaftlicher und kommerzieller, sondern auch aus kultureller, aus sozialer Sichtweise betrachtet werden. Freie Software, freie Kommunikation, Creative Commons – Inhalte oder auch Vernetzung durch P2P-Systeme (die eben nicht notwendigerweise nur illegale Inhalte beinhalten) sind durchaus Errungenschaften oder Konzepte der jüngeren Technologie-Politik – Geschichte, die durch Gesetzgebungen wie IPRED(2) gefährdet, potentiell zerstört werden können. Es sollte im Interesse von uns allen sein, diesem wirkungsvoll einen Riegel vorzuschieben. Die Free Software Foundation Europe hat einen ausführlichen Text und auch eine Mailing-List zum Thema. Also: Mitmachen statt meckern!

Mehr:
Auf Telepolis hat’s eine sehr interessante Sichtweise zur Wirkung geistigen Eigentums etwa in der Softwarebranche. Ebendort auch eine Kolumne zu den Spitzen des Markenschutzes in Deutschland, über die man eigentlich lachen müßte, wäre der Inhalt nicht so frustrierend. Auf stop1984 kann man einen ausführlichen, sehr lesenswerten Text zum Thema Softwarepatente finden. Bei der FSF Europe liest man ausführlich über Sinn und Nutzen Freier Software; wer dort weiterhelfen will, kann (wie ich) ein Fellow der FSFE werden.

10. Oktober 2005

Filed under:

german , news